Homosexualität in Landwirtschafts-Doku: die beiden Seiten der Medaille
Wenn ich am Wochenende in Kiel bin, sind die NDR-Reportagen und Dokumentationen der letzen Woche Pflichtprogramm. In jener, die wir vergangenes Wochenende geschaut haben, ging es um einen jungen Mann, der nach über einem Jahrzehnt Jetset-Leben zurück in sein Baden-Württembergisches Heimatdorf geht, um gemeinsam mit seinem Bruder den elterlichen Betrieb zu übernehmen und in die Zukunft zu führen.
Ich fand es sehr bemerkenswert, wie er nach Jahren von Freiheit und Karriere die dörflichen und elterlichen Strukturen mit so viel Humor und Gelassenheit erträgt. Ein nicht-Thema – wir haben 2017 – ist in der Reportage die sexuelle Ausrichtung des Protagonisten. Dargestellt wird, dass sein Freund nicht jubelschreiend in die Gummistiefel springt, aber das ist etwas, dass ja mit der sexuellen Ausrichtung nichts zu tun hat. Das ist normal, wenn Beziehungen aus der Stadt auf’s Land übertragen werden.
In der Dokumentation sieht man schön, wie es sein sollte, nämlich dass es um die fachliche Ausrichtung des Betriebes geht und dass es halt ein familiärer Konflikt ist, wenn einer von außen kommt und viel frischen Wind mitbringt. Es geht nur darum, dass das Feuer weitergegeben wird und in welcher Form.
In den Kommentaren sieht man leider einen Teil der hässlichen Realität, die Landwirte und Landbevölkerung immer wieder in ein, mir sehr unangenehmes, Licht rücken. Sexismus und Homophobie sind keine Kavaliersdelikte, sondern ein großer Scheiß. Der Kommentar von „Peter Lustig“ drückt vieles aus, was ich auch in der Landwirtschaft so noch nicht erlebt habe. Jedenfalls nicht explizit.
Der Kommentar ist zwar der mit Abstand hässlichste dort und die anderen Kommentatoren haben ihn auch schnell zurecht gewiesen, aber für mich stellt sich die Frage, ob ich das Thema Homosexualität, und Homophobie angehen soll, nachdem ich mich eigentlich entschieden hatte, dass es keines mehr sei und wie es sich mit Sexismus verhält. Frauen in der Landwirtschaft leiden oft unter sexistischem Verhalten, von Männern weiß ich es nicht genau. Gibt es Erfahrungswerte, oder Menschen, die sich mit mir darüber unterhalten möchten? Gerne auch anonym! Ich finde es ein wichtiges Thema, weil wir können jeden guten und leidenschaftlichen Menschen in der Landwirtschaft gebrauchen und ich kann mir vorstellen, dass sich manch einer zwei Mal überlegt in die Landwirtschaft zu gehen, wenn dort die Stereotypen vom harten, heterosexuellen Mann und der ihm zuarbeitenden Frau hochgehalten werden. Auch wenn sie meiner Erfahrung nach glücklicherweise schon lange der Vergangenheit angehören.
https://www.youtube.com/watch?v=a00EnZCGZxY
Die von mir auf Instagram und hier als Beitragsbild genutzten Fotos sind im Original von Sonja Paar und zeigen die Trikots, auf denen wir mit meiner alten Rugby-Mannschaft einem Kieler Verein, der sich für die gesellschaftlichen Belange von Schwulen, Lesben, Transgendern, Intersexuellen…kurz LGBT*IQ einsetzt. Es war eine großartige Aktion, über die man hier und hier gerne etwas nachlesen kann.
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Jens Volquardsen
Oktober 25, 2017 @ 7:25 pm
Moinerloha Ingmar, schön war es:) bin gut angekommen und mit Vaddi eingeschlagen…puhha echt ein kunststück mit der familie zusammen zu arbeiten…was der Seele gut tut und was ihr schadet…ein Buch das ich bald lese:) freu mich und bis baldrian!!! nochmal grüsse an die hofcrew und ps eure eier sind super -hab eins geschlürft:)
Warum „Bauer sucht Frau“ uns Bauern ganz recht geschieht – Der Hofhuhn-Blog
November 15, 2017 @ 6:53 pm
[…] wenn ich mich davon abhalten lassen würde es zu versuchen und zumindest Farbe zu bekennen. Als meine Rugbymannschaft und ich einen benachbarten Verein, der sich für die Gleichstellung von Sc… nannten sie uns „Straight Allies“. Das finde ich eine schöne Beschreibung. „Male […]