8 Comments

  1. Ralf
    September 4, 2017 @ 8:21 pm

    Hallo Ingmar, Danke für die ausführliche Schilderung deiner Beweggründe. Ich habe hohen Respekt davor wenn man so mit seinen Tieren umgeht und ich wünschte es würde viel mehr Leute deines Schlages geben. Leider wird es m.e. Auch durch die Gesetzgebung den Metzgern und Landwirten welche selbst Schlachten wollen das Leben aber auch nicht eben leicht gemacht. Wie der Landwirt der seine Rindviecher am lieber per Gewehr erschießen wollte weil er das als humanste Lösung betrachtete < Jagdschein und so.
    Aber es ist nun wirklich so das die kiesten von uns dann vor der Fleischtheke, hoffentlich beim Metzger und nicht im Supermarkt stehen und hoffentlich Bio und nicht Masse, den Prozeß des Fleischwerdens ausblenden. Ich bin kein veggie und wenn dann kaufe ich bewusst Fleisch und dann gerne auch bei Erzeugern die es so handhaben wie du.
    Viele Grüße
    Ralf

    • Ingmar
      September 6, 2017 @ 8:01 pm

      Moin Ralf,
      danke für den Kommentar!
      Ich glaube, dass es wieder mehr Landwirte und Metzger „meines Schlages“ geben wird. Die von der alten Schule sind von den Gesetzgebungen dahingerafft worden, aber die Erkenntnis, dass diese Entwicklung falsch ist wird sich durchsetzen und es werden sich neue Leute finden, die das Handwerk und die scharfen Richtlinien unter einen Hut zu bringen vermögen.
      Ich kenne einen Landwirt persönlich, der seine Tiere mit dem Gewehr schießt, ich linke Dir gerne ein Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=TJ6TqgcGXdo
      Das Ausblenden ist eine seltsame Sache, denn sie ändert ja nichts außer das eigene Bewusstsein. Das Fleisch stammt von den Tieren, so oder so, aber viele Verbraucher tun so als wäre das nicht so, würden aber nie auch nur eine Mahlzeit drauf verzichten wollen..
      Naja, ich glaube wir bleiben beide am Thema dran,
      Lieben Gruß,
      Ingmar

  2. Landwirtschaft in 60 Sekunden – Der Hofhuhn-Blog
    September 6, 2017 @ 7:13 pm

    […] Push von einer Bloggerin bekommen, die einen eigenen Food-and-Travel-Blog betreibt und sich von meinem Text verstanden gefühlt hat. Beflügelt von diesem Feedback habe ich die Möglichkeit bei Instagram […]

  3. Agapi
    September 7, 2017 @ 7:14 am

    Lieber Ingmar,
    mich beeindrucken Deine offenen Worte. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Danke für diesen ehrlichen Beitrag von dem ich ganz viel mitnehmen werde in meine zukünftigen Gespräche zu diesem Thema. Wir, Rado und ich, wollen ab nächsten Jahr mit dem Kattendorfer Hof (Demeter) zusammenarbeiten und gemeinsame Sachen machen. Selber haben wir vor drei Jahren eine kleine Manufaktur gegründet (GUTDING) und machen rein pflanzliche Brotaufstriche. Das hat uns gleich in eine Schublade katapultiert ohne das wir das wollten. Seit her werde ich stark mit Idiologien und Urteilen konfrontiert. Das war neu für mich. Ich selber esse Fleisch. Selten, aber dann voller Lust. Bis dahin hatte ich mich noch nie so schlecht gefühlt. Das mir-von-aussen-auf-mich-gelegte-Urteil-abzuschütteln brauchte seine Zeit. Es hat mich am Anfang etwas überfordert. Nun sitze ich wieder im Sattel und reite auf die nächste Herausforderung zu. Wenn wir mit einem Demeter-Hof kooperieren, dann wird es bestimmt viel Gesprächsbedarf geben. Und das ist ja auch gut, darüber sprechen hilft! So wie du mir mit deinem Beitrag geholfen hast.

    Danke, Ingmar!

    Herzensgrüße,
    Agapi

    • Ingmar
      September 7, 2017 @ 5:41 pm

      Liebe Agapi,
      danke für die netten Worte!
      Ja, ich kann mir die Kiste vorstellen, in der Du dich ratzeputz wiedergefunden hast! Ich habe ein Jahr in einer vegetarisch-veganen Kochschule gearbeitet und hatte auch kein Problem damit, für mich klar zu haben, dass ich Fleisch esse, trotzdem aber voll hinter dem veganen Konzept zu stehen. Aber mit fließenden Übergängen ist die Welt sehr viel Komplizierter als mit ein paar Kisten und Begrifflichkeiten. Das merkt man immer wieder.
      Ich habe mich ein paar Minuten auf Eurer Website umgeschaut: ihr spricht mir in Eurem Imagefilm sehr aus der Seele, wenn ihr darüber sprecht, dass es Keine Arbeit sei, sondern ihr macht einfach. So gehe ich auch durch den Tag. Ich tue das was mir Spaß macht und lebe davon.
      Das ist Leben.

      Danke nochmal für den Kommentar und viel Erfolg mit dem Kattendorfer-Hof-Projekt!
      Lieben Gruß,
      Ingmar

  4. Tobias
    September 7, 2017 @ 9:55 am

    Vielen Dank für diesen großartigen Beitrag!

    Wenn es die Evolution für besser gehalten hätte, dass wir keine tierischen Produkte verzehren sollten, dann hätte Sie unseren Verdauungstrakt so ausgestattet.

    Die Evolution hat uns damit aber eine große Aufgabe mit auf den Weg gegeben. Wir Menschen haben im Vergleich zu allen anderen Lebewesen die große Gabe aus dem intuitiven Handeln ins bewusste Handeln zu gehen.

    Diese Fähigkeit behandeln wir aber sträflich. Wir müssen zu einem bewusst respektvollen Handeln und Denken übergehen, welches das Individuum in den Mittelpunkt stellt. Tiergerecht halten und schlachten – ohne die „Würde“ des Tieres zu misshandeln. Vor Ort; im vollen Bewusstsein; Tiergerecht.

    Das ist die Verantwortung der Haltenden und Schlachtenden aber noch viel mehr der Konsumenten sich bewusst für solche Produkte zu entscheiden.

    Ernährung einer bäuerlichen Familie vor der Industrialisierung ist mein Vorbild. Viele regionale Feld- und Baumfrüchte die damaligen Sorten entsprechen und das Fleisch als etwas ganz besonderes ein oder zweimal pro Woche zelebrieren.

  5. Petra
    März 24, 2018 @ 2:16 pm

    Ich bin Dir so dankbar für Deinen Artikel.
    Gerade diese Satz, „wer Fleisch essen will, sollte selbst in der Lage sein, ein Tier zu töten“, hab ich auch schon oft gehört und hat mich selbst lange sehr beschäftigt. Ich kann nämlich noch nicht mal einer Fliege oder einer Stechmücke was zu Leide tun. So dürfte ich also wirklich absolut kein Fleisch essen.
    Aber ich esse trotzdem sehr gerne mal ein Steak, eine deftige Hühnersuppe oder ein schönes Fischfilet. Ganz klar auch am liebsten ohne schlechtes Gewissen. 🙂 Ich arrangiere mich mit „Weniger ist Mehr“ und genieße das, worauf ich Appetit habe.
    Noch viel mehr, wenn ich weiß, dass das was auf meinen Teller landet vorher mit Respekt und Verantwortung behandelt wurde.

    Deine Sicht der Dinge gefällt mir deshalb sehr und passt in mein Weltbild.
    Für mich lebt alles, was uns umgibt auf die eine oder andere Art und Weise und hat eine Seele. Pflanzen, Tiere, Wasser, Stein, Luft – alles lebt, gibt Kraft und nimmt Kraft.
    Auch Pflanzen werden getötet, wenn ich sie esse oder koche, oder zumindest irgendwie umgewandelt. Wer sagt denn, dass diese darunter nicht leiden?

    Als Menschen können wir mit einem verantwortungsvollen Verzehr, einer wertschätzenden und dankbaren Haltung gegenüber Tieren, Pflanzen und schlicht der ganzen Natur gegenüber bestimmt vieles wieder besser machen, ohne dass es uns wirklich schlechter gehen müsste.

    Wir haben gerade Fastenzeit mein lieber Ehemann und ich haben uns diesmal dazu entschieden bis Ostern kein Fleisch und kein Fisch zu essen. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie wir uns drauf freuen, mal wieder ein gutes Steak zu essen. Das werden wir dann wirklich zelebrieren, wie Du es so schön formuliert hast.

    Mit Deinem klaren Blick und Deinem gesundem Menschenverstand bist Du für mich ein richtig gutes Vorbild geworden. Schön, dass es Dich bzw. Deinen Blog gibt. Ich wünsche Dir ganz viel Freude und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben. Ich folge Dir sehr gerne auf Instagram und konnte schon so viel von Dir lernen. Dafür möchte mich ganz doll und sehr herzlich bei Dir bedanken.

    Liebe Grüße

  6. Alex
    Mai 11, 2018 @ 5:37 am

    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich bin schon lange in einer Zwickmühle, was das konsumieren von toten Tieren und von tierischen Produkten angeht. Warum ich in einer Zwickmühle bin? Weil ich zu wenig Input und Einsicht habe. Weil ich merke nicht in der Lage zu sein mir eine vernünftige Meinung zu bilden.

    Ich habe noch nie viel Fleisch oder Wurst gegessen, weil es mir einfach nicht schmeckt. Aber hi und da das eine oder andere bestimmte Produkt würde mir schmecken – kann ich aber zwecks schlechtem Gewissen nicht essen. Mein größtest Problem ist dabei die Haltung. Wie Du sehr schön schreibst, das respektlose gegenüber dem Tier. Die Tiere haben ein scheiß Leben nur damit wir etwas mehr Vielfalt am Teller haben? Find ich nicht richtig. Über das Töten habe ich mir dann auch Gedanken gemacht. Wie fände ich es, wenn die Tiere ein schönes Leben haben und dann getötet werden. Aber ich weiß ja gar nicht wie das was auf meinem Teller liegt getötet wurde. Welche Methoden gibt es, was empfinde ich als zumutbar.

    Und am Ende meiner Überlegungen tauchen dann die Grundsatzfragen auf. Ich durchdenke gerne alles bis zu Adam und Eva 😉 und dann frage ich mich, ob es überhaupt dem Tier gegenüber fair ist es einzusperren. Warum nicht back to the roots und alle frei lassen und bei Bedarf gute Jäger los schicken die das auf eine faire Art machen (wobei ich da mit Gewehr auch so meine Zweifel hab wie fair das ist). Einfach so wie es die Natur für uns vorgesehen hat. Die Natur ist einfach das Intelligenteste was es gibt und hat alles bereits optimal eingerichtet. Warum muss der Mensch da immer dran rum schrauben? Nja… so geht es in meinem Kopf dann weiter 😀 und ist wahrschreinlich in der heutigen Gesellschaft nicht mehr umsetzbar.

    Auf jeden Fall hast Du mir weiter gehlofen. Jetzt ist nur noch die Frage wo bekäme ich Fleisch/Eier her von dem ich sicher weiß, dass die Leute da so denken wie Du?

    Viele Grüße, Alex

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